Back to the Roots - Sascha Pfeffer und Maik Salewski im Interview

Mit Sascha Pfeffer und Maik Salewski kehren heute zwei ehemalige Spieler zurück in den Jägerpark, die ihre fußballerischen Wurzeln im Dresdner Norden verankert haben. Vor dem Spiel standen beide für ein Interview bereit.

 

SCB: Servus Maik, Servus Sascha, nach langer Zeit geht es für euch zurück in den Jägerpark. Woran erinnert euch am liebsten zurück?

 

Maik: Der Jägerpark war und ist für mich ein sehr familiärer Ort, an welchem zu Beginn meiner Karriere viele Freundschaften entstanden sind die bis heute Bestand haben, unter anderem auch die zu "Pfeffi".

 

Sascha: Damals war es einfach eine geile Zeit. Ich habe ab 15 Jahren meine komplette Jugend bei Borea verbracht und auch im Internat gewohnt, wodurch man die ganze Zeit seine Freunde um sich hatte. Natürlich war dazu auch die fußballerische Ausbildung absolut top.

 

 

SCB: Habt ihr noch Bezugspunkte zum Verein oder alte Weggefährten, zu denen ihr aus eurer Zeit bei Borea noch heute Kontakt haltet?

 

Maik: Ja definitiv. Fußball ist natürlich ein sehr schnelllebiges Geschäft, in dem Spieler kommen und gehen. Da man jedoch tagtäglich mit den anderen zu tun hat, bauen sich Freundschaften auf, die auch danach halten. Neben Sascha habe ich unter anderem noch Kontakt zu "Henne" (Philip Heinnecius), mit dem man immer wieder über die "alten Zeiten" reden kann und auf den ich mich heute, so wie auf das Spiel insgesamt, freue.

 

Sascha: Bei mir ist es auch Philip, zu dem ich noch Bezug habe. Mit "Henne" hatte ich zusammen meine erste eigene Wohnung in der Dresdner Neustadt und eine aufregende Zeit, an die ich mich gerne zurück erinnere.

 

 

SCB: „Salle“, beim letzten Aufeinandertreffen beider Vereine 2011, damals noch in der Oberliga, warst du Akteur der „Nordlichter“. Danach ging es für den SC Borea aufgrund finanzieller Probleme steil bergab. Wie hast du die damalige Zeit wahrgenommen?

 

Maik: Als damaliger "Jungspund" hatte man sich noch nicht so sehr den Kopf darüber gemacht und die gesamte Situation etwas lockerer gesehen, da man ja noch am Anfang seiner Laufbahn war und einem alle Türen offen standen. Dennoch war es kein schönes Gefühl, neben der sportlichen auch einer gewissen finanziellen Ungewissheit ausgesetzt zu sein, die nicht nur die Spieler sondern den gesamten Verein betraf. Umso mehr freut es mich zu sehen, welche positive Entwicklung der SC Borea in den letzten Jahren genommen hat. Ehrlicherweise sind meine Erinnerungen an die Zeit damals jedoch etwas vage, da man die negativen Sachen schneller aus dem Kopf streicht als die positiven (lacht).

 

 

SCB: Nach 6 Jahren in Bautzen ging es für dich dann zur Loksche nach Leipzig, bei welcher du mittlerweile seit 2017 aktiv bist. Somit scheint eine gewisse Vereinstreue für dich noch ein Begriff zu sein, den du selbst verkörperst - kann man das so sagen?

 

Maik: Absolut. Wenn ich mich wohl fühle, das Vertrauen von Trainer und Verein spüre, Spaß an meinen Beruf habe und alle Gegebenheiten stimmen, gibt es für mich keinen Grund den Verein zu verlassen, wodurch sich dann natürlich auch eine entsprechende Vereinstreue entwickelt. Ich hatte das große Glück, dass bei Borea, Bautzen und Lok Kontinuität und Positivität große Faktoren waren (und sind) und es keine Gründe gab, etwas schlagartig zu verändern. Veränderungen, also Vereinswechsel, sind gerade im Fußball ein großer Schritt, wodurch ich mich immer auf meinen aktuellen Verein konzentriert habe und bei diesem versuche, meine maximale Leistung zu bringen.

 

 

SCB: Und was hat dich in deiner Zeit als Profifußballer besonders geprägt?

 

Maik: Fußballprofi ist immer ein großer Begriff, der mit vielen Privilegien einhergeht. Im Leistungssport sind gerade in der aktuellen Zeit Durchsetzungsvermögen und Kritikfähigkeit sowie der Teamgedanke entscheidende Aspekte, die du immer bringen musst und die dich auch als Mensch prägen. Man lernt recht schnell, in allen Lebenslagen, auf oder neben dem Platz, voll ranhauen zu müssen, um seine Ziele zu erreichen.

 

 

SCB: Als gebürtiger Dresdner, der auch noch hier wohnt, kannst du es dir doch auch sicherlich vorstellen, deinen Fußballabend in der Heimat zu verbringen, oder?

 

Maik: Klar wäre das sicherlich irgendwann eine Variante, mit der ich konform gehen würde. Ich fühle mich aber noch jung und dynamisch und spiele gerne für Lok, woran sich auch in nächster Zeit nichts ändern wird.

 

 

SCB: Mit Sascha, der ebenfalls seit 2017 für Lok aufläuft, verbindet dich nicht nur die Vergangenheit bei Borea, sondern auch eine gute Freundschaft.

 

Maik: Ja genau, "Pfeffi" habe ich wie schon gesagt bei Borea kennengelernt, wo das Verhältnis aber noch nicht so eng und gefestigt war wie es jetzt ist, da die gemeinsame Zeit im Jägerpark recht kurz war. Der zeitgleiche Wechsel zu Lok war dann der Eisbrecher, woraus sich eine gute Freundschaft entwickelt hat, die über den Fußball hinausgeht.

 

Sascha: "Salle" ist ein überragender Fußballer, den ich nun mittlerweile seit 20 Jahren kenne und der es selber wahrscheinlich nicht weiß, warum er es nicht höher geschafft hat (lacht). Mit ihm 2017 bei Lok ein bekanntes Gesicht zu treffen war natürlich goldwert. Seit dem verbindet uns eine innige Freundschaft die wir tagtäglich aufrechterhalten, was im Fußball nicht immer ganz einfach ist, wir aber sehr gut meistern.

 

 

SCB: "Pfeffi", du bist wortwörtlich ein Kind aus dem Jägerpark, hast hier das Fußball-ABC erlernt und mit der damaligen U19 Junioren-Bundesliga gespielt. Wie hast du die damalige Zeit in Erinnerung behalten?

 

Sascha: Mit so einem "kleinen" Verein wie Borea (damals noch Dresden-Nord) Bundesliga zu spielen, war sensationell. Jedes Wochenende sich mit den besten Nachwuchs-Fußballern aus den Leistungszentren vom HSV, Werder Bremen, VfL Wolfsburg oder Hertha BSC zu messen war einfach genial. In meinen beiden A-Jugendjahren dann auch noch die Klasse in der Bundesliga zu halten hat mich mächtig stolz gemacht, die Erinnerungen an diese Zeit vergisst man nicht.

 

 

SCB: Nach den Junioren ging es für dich direkt zu Dynamo Dresden in die 3. Liga. Den Höhepunkt deiner Karriere hast du dann sicherlich 2011 in Osnabrück erlebt, als die SGD den Sprung zurück in die 2. Bundesliga geschafft hatte.

 

Sascha: Zwar bin ich Hallenser, doch Dresden ist für mich durch meine Jugendzeit bei Borea und die Profijahre bei Dynamo eine zweite Heimat geworden. Ich musste schnell auf eigenen Füßen stehen, wodurch die Stadt und die Menschen einem ans Herz gewachsen sind. Den Sprung zu Dynamo Dresden zu schaffen war dann natürlich was ganz großes. Der Aufstieg und die darauffolgende Feier mit 25.000 Menschen auf dem Altmarkt war einfach sensationell, was dir keiner nehmen kann und immer in Erinnerung bleiben wird.

 

 

SCB: Stationen in Chemnitz und Halle folgte der schon angesprochene Wechsel nach Leipzig. Wie wohl fühlst du dich bei Lok und was sind deine Ziele für die Zukunft?

 

Sascha: Bei Lok fühle ich mich sehr sehr wohl, in meinen Augen haben wir diese Saison eine richtig gute Truppe zusammen und in den letzten Jahren eine positive Entwicklung genommen. Natürlich ist es irgendwann mal das Ziel, den nächsten Schritt in Richtung Profifußball zu gehen, was gleichzeitig aber auch ein schwieriger und weiter Weg ist, der uns allen bewusst ist. Professionalität im sportlichen und infrastrukturellen Bereich ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann, aber bei Lok kontinuierlich verfolgt wird.

 

 

SCB: Zwar bist du jetzt Hallenser, doch auch du kannst es dir doch sicherlich vorstellen, einem wieder aufstrebendem Club aus dem Dresdner Norden mit deiner fußballerischen Qualität zu helfen, oder?

 

Sascha: (lacht) Dresden-Nord beziehungsweise Borea wird immer in Erinnerung bleiben, weil ich dort einfach groß geworden und zu einem Erwachsenen gereift bin sowie persönliche Entwicklungen genommen habe, die mich bis heute prägen.

 

 

SCB: Männer, ich bedanke mich für das kurzweilige Interview und wünsche euch für das Spiel viel Erfolg. Wenn ihr noch ein paar letzte Worte übrig habt, so könnt ihr die jetzt gerne loswerden.

 

Sascha: Tatsächlich habe ich vor der Auslosung zu "Salle" gesagt, dass es doch echt genial wäre, im Pokal gegen Borea zu spielen. Jetzt ist es soweit und ich freue mich extrem auf das Spiel, viele alte bekannte Gesichter zu treffen und eine gute Atmosphäre im Jägerpark zu erleben.

 

Maik: Ich freue mich sehr auf ein interessantes Spiel und auf einen gut gefüllten Jägerpark mit vielen bekannten Gesichtern. Nach dem Spiel wünsche ich Borea alles Gute und eine erfolgreiche Saison, in der die selbstgesteckten Ziele erreicht werden sollen. Danke für das Interview!

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